Inszenierung versus „in Szene setzen“

Der Begriff Inszenierung kommt aus dem Showbusiness beziehungsweise ursprünglich aus der Welt des Theaters. Wenn ein Stück gut inszeniert wird, dann bedeutet dies, dass es das Lob der Kritiker und Zuschauer bekommt. Hierbei geht es in der Hauptsache um die gelungene (oder misslungene) Interpretation von Klassikern, es geht um Bühnenbild und Kostüme, Ausleuchtung und musikalische Untermalung. Ob sich die „gelungene Inszenierung“ an das Original hält ist nur Nebensache. Alles ist Bühne – alles ist Fassade – alles ist Schein. In der Theater- oder Fernsehwelt mag dies gut funktionieren, aber im Business kann Inszenierung gravierende negative Folgen haben.

Inszenierung im Business bedeutet falsche Versprechungen machen

Sprechen wir von Inszenierung im Marketing. Dort bedeutet Inszenierung, dass Produkte super platziert werden. Sie versprechen das Blaue vom Himmel, die Verpackung ist schick und ansprechend, die Werbung der Kracher. Die Kunden erwarten eine Sensation. Und dann: alles nur Fassade. Das Produkt erweist sich als genauso mittelmäßig wie das vom Konkurrenten, der das weniger aufwendig auf den Markt gebracht hat. Ergebnis: Die Kunden sind enttäuscht, verlieren das Vertrauen, empfehlen nicht weiter, sondern sprechen im Gegenteil negativ, aber ehrlich am Stammtisch oder beim Romméabend über ihre Erfahrung. Weiteres Ergebnis: Das Image wird durch die Inszenierung des Produkts flächendeckend geschädigt.

Inszenierung hat keinen Platz im Personal Branding

Im Personal Branding, also dem Personenmarketing, würde das oben angesprochene bedeuten, dass jeder, der sich in der Außendarstellung, in der Positionierung auf den Faktor Inszenierung konzentriert, die eigenen Kunden täuscht. Das Problem ist, dass es im Personal Branding immer wieder Menschen gibt, die sich extrem gut inszenieren können und damit (vermeintlich) perfektes Selbstmarketing betreiben. Besonders im Musikgeschäft, bei Schauspielern und anderen Personen des öffentlichen Lebens lässt sich das beobachten. Berater und Marketingleute „machen“ Menschen erfolgreich, indem sie sich der Inszenierung bedienen. Sie sagen ihnen, was vermeintlich gut im Rampenlicht ankommt und wie sie sich in Szene setzen sollen, wenn die Kameras auf sie gerichtet sind und die Fotoapparate klicken.

Kommt dann irgendwann Licht hinter die Fassade und der wahre Mensch zeigt gewollt, aber meistens ungewollt, sein wahres Gesicht, seine echte Persönlichkeit, dann ist der Schock groß – und der Imageschaden noch größer. Wie bei dem Produkt oben geht das Vertrauen verloren und statt Neutralität bleibt ein negatives Bild haften.

Wir haben es uns daher als Pioniere des Personal Branding schon ganz früh auf die Fahne geschrieben: Wir inszenieren keine Personen Brand – wir setzen sie in Szene. Daher ist der erste Schritt die Identität des Menschen sauber, authentisch, ehrlich, offen und nahbar zu erfassen und zu positionieren. Alle weiteren Schritte, wie Strategie, Homepage, Social Media etc. basieren auf diesem Wissen. Nichts wird schöngeredet oder vertuscht.

Dadurch entstehen keine unschönen Überraschungen für die Kunden, keine Erwartungen werden enttäuscht, niemand fühlt sich betrogen. So kann Kundenverbundenheit, Nähe und Vertrauen auf einer soliden Basis aufgebaut werden.

Mehr zu diesen Themen erfahren Sie ausführlich in dem „Das große Personal Branding Handbuch“ von Ben Schulz.


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