| Petra Lienhop

Zu Diensten

Eine außergewöhnliche Frau, mit einer außergewöhnlichen Geschichte:
Wie Petra Lienhop ihre Berufung fand
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Petra Lienhop wuchs in einem konservativ geprägten Elternhaus auf, ihr Vater war bei ihrer Geburt bereits 47, die Mutter 24 – trotzdem waren sie sich in Erziehungsfragen einig, die junge Mutter passte sich an. Die Fußstapfen des Vaters waren groß. Human- und Tiermediziner, international hoch anerkannt, Sachverständiger, Berater, Autor, gefragter Redner für seine Branche der Lebensmittelhygiene. Er sah in seiner Tochter eine würdige Nachfolgerin, sie versuchte es und scheiterte am ersten Praktikumstag in einer Pferdeklinik, als sie einem Pferd in Narkose
30 Meter Darm aus dem Bauch ziehen sollte.

„Ein Pony ist kein Tennisschläger, der sich einfach in die Ecke stellen lässt.“

„Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich mein Hobby zum Beruf gemacht: die Reiterei.“
Im Alter von zwei Jahren saß sie das erste Mal auf einem Pferd, mit vier Jahren hatte sie ein Lieblings-Minishetty unter den Schulponys. Das Osterfest 1972 bleibt unvergessen, denn da überraschten ihre Eltern sie mit einem ganz besonderen Osterei: dem Shetlandpony Lumpi. Dass damit ihre Kindheit eine andere Wendung nehmen würde, war Petra Lienhop zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. „Statt unbeschwerter Freiheit lernte ich eher als andere, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen, Disziplin zu zeigen, Durchhaltevermögen zu beweisen und Gewissenhaftigkeit zu leben.“

Auf Lumpi folgten weitere Pferde, sechs Jahre später war sie im Jugendkader und die Magie des Leistungssports hatte sie erfasst. Doch der Dressursport unterliegt einer rein subjektiven Bewertung. Sie war also von klein auf davon abhängig, wie andere Menschen ihre Leistung einstuften. Saß der oder die „Verkehrte“ am Tisch, war das Ergebnis entsprechend und die Enttäuschung groß. Insbesondere bei ihrem Vater, der den Sport finanzierte. „Das sollte sich bitte auch irgendwie rentieren.“ Ihre beiden Trainer glaubten an sie, erkannten ihr Talent und bewiesen ihr, wie stark die Macht einer Vision ist. In einem Lehrgang im Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei teilte sie mit Susanne das Zimmer. Deren Eltern betrieben seiner Zeit das Restaurant im Landtag in Hannover und sie erlernte den Beruf der Hotelfachfrau. Als sie Susanne für eine Prüfung abfragte, sprang der Funke über. „Das war es, was ich wollte: Die große, bunte, schillernde, internationale Welt der Hotellerie.“

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre.“

Viel und lange zu arbeiten war damals normal. Heute ist Lienhop dafür dankbar: „Ich habe gelernt zu arbeiten, mit den Ressourcen meines Körpers umzugehen, wie ich es schaffe, in nur ein paar Minuten Pause, wieder so viel Kraft zu tanken, dass ich gestärkt in die nächste Runde gehe. Davon profitiere ich noch heute.“ Das erste Haus nach ihrer Ausbildung gehörte zu den teuersten Hotels Deutschlands. Die vermögendsten Menschen gingen ein und aus, dazu Vertretende von Königshäusern, Politiker, arabische Gäste mit Entourage sowie die, die sich in der hauseigenen Beautyfarm auf fünf Jahre jünger trimmen lassen wollten. „Geld spielte keine Rolle, ich hatte in manchem Monat mehr Trinkgeld in der Tasche als Gehalt auf dem Konto.“

Ein Leben dem Dienen gewidmet

Besonders geprägt hat sie in dieser Zeit der Empfangsdirektor Günter Spallek. Er war der Inbegriff eines perfekten Gastgebers, hat ganze Generationen von Hoteliers ausgebildet und war ein Gentleman der alten Schule. „Er war mein Vorbild im Umgang mit dem Gast. Von ihm habe ich übernommen, jeden Menschen für sich zu sehen, in seiner Persönlichkeit abzuholen, in seiner Individualität wahrzunehmen, um diesem Menschen sogar die Wünsche zu erfüllen, die oft unausgesprochen bleiben.“ Ihm verdankte sie, dass sie bereits ein Jahr nach Ausbildungsende eine stellvertretende Führungsposition einnehmen durfte, an der sie menschlich wie fachlich wuchs. Auch heute, in ihrer neuen Berufung, profitiert sie weiterhin von dem, was sie dieser Mann lehrte.

Luxushotel in Zürich, danach Hotelfachschule mit Wirtschaftsschwerpunkt in Dortmund, Privathotel in Berlin. Die Inhaberin dieses Hotels unterstützte sie in außergewöhnlicher Weise. „Nicht nur, dass sie mir die Position der Direktionsassistenz zutraute, obwohl ich bis dahin noch nicht einmal Bereichs- oder wie viele sagen Abteilungsleiterin war, sie protegierte auch meine Sportreiterei auf besondere Weise.“ Und so kam es, dass sie viele Wochen gerade mal drei Tage im Hotel war, um die verbleibenden vier Tage auf Turnieren zu verbringen. Das ging viele Monate gut. Der Tribut: Knallharte Disziplin, Durchhaltevermögen, Verzicht.

Doch dann kam der Tag, an dem sie sich zu entscheiden hatte, denn die Reiterei hatte mittlerweile einen solchen Stellenwert erlangt, dass sie erneut auf der Kippe der Profession stand. „Viele schlaflose Nächte und Überlegungen weiter, entschied ich mich, meinen Hengst zu verkaufen. Die schwerste Entscheidung meines Lebens, die ich bis heute bereue. Am 16. September 1998 saß ich das letzte Mal auf meinem Pferd und habe seitdem nie wieder eines bestiegen.“

Mit dem Meisterbrief der Hotelfachschule Heidelberg machte sie eine enttäuschende Zwischenstation in Hamburg, wurde dann Direktorin eines Hotels in Frankfurt am Main, bevor sie nach Bad Pyrmont in ein Konzernhotel – das fehlte ihr noch auf ihrer Liste – ging. „Der Hotelier lehrte mich Sparsamkeit und die Kunst, trotz Konzernvorgaben, die individuelle Note zu leben.“

Die größte Lehrstunde

In seiner Abwesenheit leitete sie das Hotel. Auch im August 2003, in dem sie einen Mitarbeiter, ohne zu zögern, entließ. Er hatte einen geistig zurückgebliebenen jungen Mann nackt in einer Bar an einer Stange tanzen lassen. „Als ich davon erfuhr hieß es: Raus mit ihm. Sofort!“ Einen Tag später erhielt sie ihre größte Lehrstunde. Es war schon spät, sie saß noch in ihrem Büro und schrieb die Begrüßungskarten für die Hotelgäste, die am nächsten Tag anreisen würden. Ihre Deutsche Dogge schlief auf ihrer Matratze. Plötzlich stand der gekündigte Mitarbeiter vor ihr, sprach mit ihr und griff mit der rechten Hand in seinen Rucksack. Da stand plötzlich der Hund neben ihr und knurrte, wie sie es zuvor noch nie erlebt hatte, woraufhin der Mitarbeiter davonrannte. Etwas irritiert arbeitete sie weiter.

Einen Tag später war die Polizei am anderen Ende der Leitung. „Sie müssen sofort kommen. Sie müssen mit jemandem sprechen.“ „Mit wem? Was? Warum?“ „Da will sich jemand umbringen.“ „Was? Umbringen? Und was hab ich damit zu tun?“ „Der will sich rächen!“ „Rächen? An mir?“ „Und seine Freundin will er gleich mit erschießen. Kommen Sie. Sofort!“ Sie raste zu der Wohnung, in der sich der Mitarbeiter mit seiner Freundin verschanzt hatte. Die Geisel ist Lienhop ebenfalls bekannt, auch sie hatte bei ihr gearbeitet. Und nun der ehemalige Mitarbeiter: „Die Lienhop hat mein Leben zerstört.“ An dem Tag zerstörte er Leben. Das Leben seiner Freundin. Sie stirbt.

Bis zu dem Moment, als der Mitarbeiter abgeführt wird und der Leichenwagen mit der 19-jährigen Frau davonfährt, funktionierte sie. Dann kamen die Fragen. „Hätte ich merken können, dass er … anders ist? Hätte ich wissen können, dass er ein Problem hat? Dass er vielleicht sogar krank ist? Was wollte er im Büro von mir? Was war in dem Rucksack, wonach er greifen wollte?“ Die Polizeiarbeit ergab, da war eine Pistole drin und er hatte den Plan zu schießen. „Ja, dieser Mann wollte sich an mir rächen, für meine Art der Mitarbeitenden-Führung.“

Es folgten viele schlaflose Nächte, in denen ihr klar wurde: „Ich habe mich um Mitarbeitende, um Menschen, die sich mir anvertrauen, mehr zu kümmern. Habe Verantwortung zu übernehmen. Auf mein Wort zu achten. Viel mehr noch als ich das bisher getan hatte.
Ich lernte, dass es nicht darauf ankommt, was ich sage, sondern darauf, was da bei meinem Gegenüber ankommt – über das Ergebnis der Botschaft entscheiden immer die anderen.“

Mein Schloss

Der Wunsch, den Ort zu verlassen wuchs und so wechselte sie in ein Privathotel in Schleswig-Holstein, dessen kleine, feine Fassade darüber hinweg trog, dass hinter ihr der Umgang mit Gerichtsvollziehern lauern würde. Das einzig Gute an diesem Aufenthalt war, dass sie auf einen Menschen traf, der bis heute ein wichtiger Teil ihres Lebens ist. Ein Jahr später verließ sie das Hotel, ohne eine neue Stellung zu haben und war zum ersten Mal arbeitslos.

Sie hatte Glück, ihr Direktor aus Bad Pyrmont meldete sich bei ihr. Er hatte eine Stelle in Brandenburg angeboten bekommen, die er nicht annehmen konnte, die er aber als genau richtig für sie erachtete. Skeptisch fuhr Lienhop nach Neuhardenberg. Sah die Felder, dachte an ihre Dogge und sagte ja. Sie wollte maximal zwei Jahre bleiben, geblieben ist sie fast ein Jahrzehnt. „Es war ‚mein Schloss‘. Mein Zuhause. Mein Leben. Ich lebte als Unternehmerin im Unternehmen.“

Ein neues Kapitel

Es folgten weitere Hotels, weitere Karrierestufen, viele Enttäuschungen. Bis Petra Lienhop am 27. Oktober 2017 ihr Hab und Gut erneut über den Fernpass in Richtung Deutschland fuhr. Mit ihr die Entscheidung, dass sie sich fortan den Themen widmen wollte, die ihr besonders am Herzen liegen: Der Umgang mit Menschen und die Einzigartigkeit der Persönlichkeiten. Sie studierte, lernte, übernahm nebenbei noch den administrativen Aufbau eines Start-ups in Luxemburg, um im März 2018 nochmal ganz von vorne anzufangen. „Mein Herz flatterte vor Aufregung, als ich im August 2018 mein Unternehmen beim Finanzamt anmeldete. Ich war 49 und ein neues Lebenskapitel begann.“

Schnell fasste sie Fuß, übernahm Sparrings mit C-Level-Persönlichkeiten und mit Menschen in bedeutender gesellschaftlicher wie unternehmerischer Verantwortung. Sie wurde zur Vertrauensperson. Zu der Person, die die Gummistiefel anzieht und sich zu den Persönlichkeiten in den Sumpf stellt. Den Sumpf der ganz individuellen Extremsituation, die einen immer weiter runterzieht. Doch nicht mit ihr. „Ich hole Sie da raus. Ich befreie Sie aus dieser Handlungsunfähigkeit, bringe Sie wieder in Ihre ganz eigene Wirksamkeit. Falls Sie es noch nicht wissen: Sie sind ein Unikat. So sind meine Lösungen maßgeschneidert.“


Petra Lienhop

Petra Lienhop bietet die perfekte Mischung aus Disziplin und Herzlichkeit, um Menschen in entscheidenden Positionen und Situationen zu begleiten und wieder in ihre High Performance zu bringen. Sie gibt Orientierung – früher als Führungspersönlichkeit, heute als Sparringspartnerin und Vertraute. Ihr Ziel ist es, Menschen wieder in ihre Wirksamkeit zu bringen, sie handlungsfähig zu machen, ihnen dazu zu verhelfen, wieder in ihre Macht und ins Tun zu kommen. Dabei packt Petra Lienhop selbst mit an – zu 100 Prozent. Darüber hinaus ist es für sie wichtig, dass ihre Kunden wieder in ihre Identität, in ihre Persönlichkeit kommen. Gerade machtvolle und bedeutende Menschen verlieren sich über die Jahre aufgrund ihrer hohen Verantwortung, oft selbst. Für Menschen, die bereit dazu sind, daran langfristig etwas zu ändern, ist sie Wegbegleitung. Hält den Spiegel vor. Redet Klartext.

www.petra-lienhop.eu