| Sabine Igler

Über Grenzen gehen nach dem Motto: „She believed she could, so she did!“

Es ist Donnerstagnachmittag, 15:45 Uhr, die letzten schwachen Sonnenstrahlen tauchen die Dächer vor den Toren Frankfurts in ein warmes Licht und fallen weich in das Büro von Sabine Igler. „Schnell noch einen Kaffee holen“, bevor sie in den virtuellen Meeting-Raum zurückkehrt – und die Bildschirmpixel durch ihre positive und selbstbewusste Art zum Strahlen bringt. Welche Grenzen sie in ihrem Leben überschreiten musste, um diese positive Haltung konsequent leben zu können und wie ihr der Spruch: „She believed she could, so she did“ dabei half, immer weiter über sich hinauszuwachsen, erzählt sie in einem fesselnden Gespräch.
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„Dass alles seine Zeit hat, heißt auch, dass alles seine Zeit braucht.“ Ernst Feistl

Zunächst begann alles „ganz normal“ – Sabine Igler absolvierte erfolgreich das Abitur und entschied sich schließlich, dem damaligen Trend folgend, für eine Ausbildung in der Bank. Im Laufe der Zeit stellte sie fest, dass jeder Auszubildende in der Finanzbranche früher oder später die zahlreichen Bänke der BWL-Hörsäle besetzen würde. Schließlich bewarb auch sie sich um einen BWL-Studienplatz – mit Erfolg, wie Sabine Igler es sich zunächst ausmalte: „Ich bin letztendlich an die Mannheimer Universität gegangen und habe dort bis zum Vordiplom studiert. Was soll ich sagen? Für mich persönlich war das ein Horrortrip, weil die vorherrschenden Studienbedingungen extrem schlecht waren.“ Und für diesen Horrortrip ging Sabine Igler arbeiten, denn sie finanzierte sich von Beginn an alles selbst, auch ihr Studium. Zunächst verdiente sie ihr Geld im Telefon-Marketing, indem sie ihre Fähigkeiten für Kundenbeziehungen unter Beweis stellte und wechselte schließlich zu einem Start-up für Softwareentwicklung für Autovermietungen. „Und weil mich mein Studium nicht glücklich machte, habe ich mich nach dem Vordiplom dazu entschieden, aufzuhören und mich selbstständig zu machen“, erzählt Sabine Igler.

„Wenn du etwas wagst, wächst dein Mut – wenn du zögerst, deine Angst.“ Gandhi

Ab diesem Zeitpunkt war Sabine Igler als Selbstständige unterwegs: „Ich habe natürlich gedacht, ich hätte alles im Griff, alles ist super und großartig“, sie holt kurz Luft bevor sie weiter ausführt: „Aber ich bin sowas von auf der Nase gelandet.“ Heute kann sie darüber schmunzeln und zugeben, dass sie die Herausforderungen unterschätzt hat. Damals musste sie jeden Cent umdrehen und erzählte niemandem von ihrer aktuellen Lage, davon, dass sie sich um wesentliche finanzielle Dinge unwissentlich nicht gekümmert hat. Zusätzlich ging das Start-up, in dem sie tätig war, pleite und sie saß fest auf einem Haufen Schulden. Doch diesen beseitigte sie allein und erzählte ihrer Familie erst zu jenem Zeitpunkt davon, als sie alle Schulden beglichen hatte.

„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“ Albert Einstein

Nachdem der erste Schritt in Richtung Universitätsleben ihren Vorstellungen überhaupt nicht entsprochen hat, begann Sabine Igler mit einem Volkswirtschaftslehre-Studium – ein Volltreffer. Nebenbei arbeitete sie halbtags, um alle offenen Kosten decken zu können. Schließlich schloss sie ihr Studium erfolgreich ab. Wie es der Zufall und die Offenheit für spannende neue Projekte so wollten, fing sie bei einem schwedischen Kosmetik-Konzern an, der in Deutschland sozusagen als Start-up Fuß fassen wollte. „Anfangs waren wir 12 Leute, vier davon frisch aus der Uni. Wir waren alle motiviert, etwas Neues zu machen. Regeln gab es keine und wir durften uns völlig frei entfalten“, so Sabine Igler. Von großen Eventplanungen und -umsetzungen bis hin zu Vorträgen vor mehr als 500 Menschen – in ihrem Leben hat sie nur wenige kalte Gewässer übersprungen. Und sie ist immer wieder auf der Suche nach weiteren neuen und vor allem spannenden Herausforderungen.

„Aus den Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“ Goethe

Nach ungefähr zwei Jahren sickerte so langsam durch, dass der Kosmetik-Konzern seine Dependance in Deutschland in naher Zukunft schließen würde. Zum ersten Mal wurde Sabine Igler klar, was das bedeutete. Trotz genügend Vorlaufzeit war es für sie keine schöne Erfahrung, denn jeder Einzelne hatte sehr viel Herzblut investiert. Und trotzdem witterte sie bereits die nächste Chance, in einem IT-Beratungsunternehmen, wobei Sabine Igler ohnehin in diese Branche zurückwechseln wollte. „Ich habe in zahlreichen Projekten für die verschiedensten Kundinnen und Kunden mitgewirkt. Und die Projektarbeit ist auch etwas, was ich total gerne mache, weil ich es schön finde, wenn man gemeinsam Aufgaben anpackt, die irgendwann aber auch erledigt sind“, schwelgt Sabine Igler in Erinnerung. Nachdem sie ihren Erfahrungsschatz aufgefüllt hatte, wurde sie in einer wesentlich größeren, französischen Unternehmensberatung angestellt. Im Rahmen dieser Stelle durchlief sie sämtliche Rollen, schloss eine Projektleiterausbildung ab, erhielt ein Zertifikat als Software-Testerin und leitete unter anderem noch größere Projekte. Außerdem lernte sie innerhalb eines Projektes einen Kollegen kennen, der ihr alles rund um das Projektmanagement beibrachte. „Aber nicht das, was in allen Büchern drinsteht. Vielmehr zeigte er mir, wie man Projektmanagement wirklich macht“, fügt Sabine Igler hinzu. Er hat sie mit seinen Worten bis heute in ihrer Denk- und Arbeitsweise geprägt, die da waren: „Sabine, wenn du auf der Ebene N Entscheidungen treffen willst, musst du die Ebene N-1 verstehen. Du musst wirklich verstehen, was da passiert, damit du auf deiner Ebene gute Entscheidungen treffen kannst.“ Von der Konzeptentwicklung über das Projektmanagement bis hin zum Vertragsmanagement für teilweise sehr große Projekte – in diesem Job lernte Sabine Igler viel und legte den Grundstein für ihren weiteren Karriereweg.

„Veränderungen sind am Anfang hart, in der Mitte chaotisch und am Ende wunderbar.“ Robin Sharma

Sabine Igler hat auf ihrem Weg nichts unversucht gelassen, ist gescheitert und trotzdem wieder aufgestanden. Aus jedem Tal kam sie gestärkt hervor. Und vor allem sagte sie jeder neuen Herausforderung den Kampf an. Nachdem sie über längere Zeit im Projektmanagement tätig war, bekam sie von der Deutschen Bahn das Angebot, bei ihnen als Projektleiterin zu arbeiten. Bereits nach dem ersten Jahr wurde sie innerhalb des Unternehmens von einer anderen Stelle abgeworben. „Sie haben mich praktisch abgeworben und ich habe ihnen direkt zugesagt. Um ehrlich zu sein, wollte ich gar nicht mehr so viel herumreisen, sondern einfach auch mal zuhause sein“, erzählt Sabine Igler und ergänzt: „Außerdem war ich extrem motiviert, für die Bahn zu arbeiten.“ Und so stieg sie eine Karriereleiter-Stufe nach der anderen nach oben. Zunächst begann sie als Projektleiterin und übernahm danach eine gesamte Abteilung, in welcher sie 40 Mitarbeitende leitete. „Als Abteilungsleiterin durfte ich nicht ausschließlich führen. Vielmehr war ich dazu aufgerufen, immer wieder etwas Produktives zu tun. Und weil sich niemand für das Thema Mobile begeistern konnte, haben ein Kollege und ich das Solution Center Mobile aufgebaut“, führt Sabine Igler aus. Hinterher arbeiteten 150 Leute für diesen Bereich, den sie und ihr Kollege hinsichtlich der Digitalisierung immer weiter ausbauten. Im Laufe ihrer Zeit bei der Deutschen Bahn hat sie Erfahrungen in komplexen Projekten gesammelt sowie diverse Umstrukturierungen, Krisen und Changeprozesse erlebt. Schließlich stand sie vor einem großen Sprung auf ihrer Karriereleiter und erhielt die Chance, sich als Vice President zu bewerben – und bekam nach aufwendigen Tests, die sie meisterte, die Zusage für die Stelle. „Ich habe immer gedacht, ich probiere es einfach mal, denn mehr als schiefgehen konnte es nicht. Im Rahmen eines weiteren großen Transformationsprozesses war ich dann auch mit meinem Geschäftsbereich die erste, die ihre Teams auf Selbstorganisation und Agilität umgestellt hat“, verrät Sabine Igler. Zu ihrer Zeit war die gesamte Firma in einem Umbruch und genau dieses Zeitfenster nutzte sie mit ihren Teams, wie es Sabine Igler noch gut in Erinnerung ist: „Wir haben so viele spannende Sachen gemacht und die Mitarbeitenden konnten selbst wählen, welche Rolle sie in Zukunft gerne einnehmen und für welche Kunden sie arbeiten wollen.“

Immer weiter nach dem Motto: „She believed she could, so she did.“

Etwas unversucht lassen, kam für Sabine Igler nie in Frage. Denn für sie gilt es, die Herausforderungen des JETZT in Angriff zu nehmen und so das Zeitalter des JETZT zu gestalten. Nachdem sie ihre Karriere bei der Deutschen Bahn mit Bravur, Mut, Schweiß und Tränen gemeistert hatte, entschied sie sich dazu, erneut Fuß in der Selbstständigkeit zu fassen. „Durch meine kürzlich gegründete Sabine Igler Consulting GmbH bin ich jetzt einen weiteren Schritt gegangen. Bei jedem Unternehmen, in dem ich bereits tätig war, durfte ich mich ausprobieren und meine Ideen einbringen. Genau das ist es, was ich auch in Zukunft mit meiner eigenen Organisation machen möchte“, erzählt sie aus voller Überzeugung. Ihr Ziel ist es, ihre gesamten Erfahrungen aus den letzten Jahren, in die Organisation einfließen zu lassen – mit Mitarbeitenden, die sich ihre Rollen selbst auswählen dürfen und die Möglichkeit haben, ihre persönlichen Vorstellungen einer guten Organisation zu äußern.

Jeder Tag beginnt mit Gedanken an und Freude auf die Zukunft

Den Tag achtsam starten und ebenso beenden, steht bei Sabine Igler nun schon länger auf der Tagesordnung – mithilfe von Meditationen. Morgens gehe es darum, sich Gedanken über die persönliche Zukunft zu machen und abends solle man schließlich die geschafften Dinge reflektieren. „Die Idee ist, dass meine Gedanken nicht länger von der Vergangenheit determiniert werden, sondern von der Zukunft. Dadurch werden andere Energien freigesetzt und die Tage ganz anders strukturiert“, betont Sabine Igler. Ihr Ziel ist es, Organisationen fit für die Zukunft zu gestalten, sie zu begleiten und passgenaue Strukturen für jede einzelne zu schaffen. „Und während ich andere Organisationen unterstütze und begleite, entwickle ich nach und nach meine eigene. Mein Ziel ist der Aufbau einer exponentiellen Organisation, in der wenige Menschen tätig sind und eine hohe Skalierbarkeit mithilfe einer Plattform garantiert ist“, fasst Sabine Igler ihr abschließendes Wort. Auch in Zukunft wird sie ihre Augen und Ohren offen halten, für Innovationen und verschiedene Perspektiven – aber vor allem wird ihre Neugier sie stets weiter vorantreiben.


Sabine Igler

In ihren Rollen als Strategin, Ratgeberin und Neudenkerin geht Sabine Igler optimistisch voran und kreiert durch ihre inspirierende Art innovative Ideen für Organisationen. Vom kleinen Start-up über Unternehmensberatungen bis hin zum Vice President beim IT-Dienstleister – in ihrem Leben ließ sie nichts unversucht. Dabei handelt sie stets nach dem Motto: She believed she could, so she did. Genau diese Mentalität bringt Sabine Igler auch in Organisationen ein und macht sie fit für die Zukunft.

Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen weiß Sabine Igler, dass herkömmliche Strukturen und Arbeitsweisen in der schneller, digitaler und komplexer werdenden VUCA-Welt nicht mehr so richtig weiterhelfen. Deshalb unterstützt sie ihre Kundinnen und Kunden dabei, passende Strukturen zu schaffen. So steht sie Organisationen und den involvierten Teams auf dem Weg zur Zukunftsfähigkeit wirksam zur Seite.

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