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Was `ne Marke!

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Ein kleiner, schmaler Herr im maßgeschneiderten blauen Zweireiher mit Goldknöpfen, rosa-weiß gestreifter Krawatte, deren Muster sich im Einstecktuch widerspiegelt und goldenen Manschettenknöpfen tritt ans Mikrophon. Warme Worte sind seinem Auftritt gestern Abend beim Marketing-Club Mittelhessen vorausgegangen. Von Anfang an versprüht der nicht mehr ganz junge, gut gebräunte Herr seinen Charme und macht der Präsidentin des Clubs Komplimente.
Der Einstieg des Trigema-Chefs Wolfgang Grupp sitzt: "Ich bin ein Egoist."

Gekonnt jongliert er nun mit steilen, provokanten Aussagen, die er mit Charme und bodenständigen Pointen würzt. Sein Thema ist der Standort Deutschland. Er nutzt die Gelegenheit, darüber hinaus auch über seine unternehmerischen und politischen Überzeugungen zu reden.

Alle Anwesnden wissen, wen sie vor sich haben. Nach dem Vortrag mischt er sich unter die Teilnehmer zum Smalltalk und führt rege Diskussionen. Die Leute reden natürlich über ihn und was sie da gerade erlebt haben. Es wird über seine politische Meinung diskutiert. Dann fallen wieder Stichworte wie "Hubschrauber" oder "S-Klasse". Man reibt sich an ihm. Man mag ihn oder man mag ihn nicht. Dieser Mann bezieht Stellung. Er polarisiert. Aber eines ist klar: das ist ein Mann, der lebt, was er sagt - kantig, provokant, unbequem.

Dann kommt Herr Grupp auch noch an unseren Stehtisch, um sich zu verabschieden. Galant gibt er der Präsidentin einen Handkuss. Er lässt sich noch zu ein paar politischen Bemerkungen hinreißen und als er den Raum verlassen hat, lautet der erste, durchaus anerkennend gemeinte Kommentar eines Besuchers:

"Der Mann ist echt ‘ne Marke."