Haben wir aufgehört, an die Zukunft zu glauben?

Es gab eine Zeit, in der die Vorstellung von der Zukunft uns regelrecht elektrisierte. Wir träumten von fliegenden Autos, inspiriert von den Ideen aus „Star Trek“, und sahen in der Mondlandung das Symbol einer glänzenden Zukunft, die uns allen offenstand. Unsere Eltern und Großeltern hatten hart gearbeitet, um uns diese positiven Aussichten zu ermöglichen. Die Zukunft war golden, und wir wollten es besser haben als die Generationen vor uns. Doch irgendwo auf dem Weg haben wir diese Vision verloren. Heute erscheint die Zukunft eher wie ein düsterer Schatten, vor dem wir uns fürchten, anstatt wie ein strahlendes Licht, dem wir entgegengehen. Was sollen wir dagegen tun und wie kriegen wir wieder Lust auf die Zukunft?

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Angst verhindert Fortschritt

In der Gegenwart sind wir mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, die uns lähmen. Klimawandel, die ungewissen Auswirkungen von künstlicher Intelligenz und Robotik, gesellschaftliche Veränderungen, drohende und bereits stattfindende Kriege, eine alternde Bevölkerung, Artensterben und Pandemien – all diese Szenarien erscheinen überwältigend und existenziell. Es fühlt sich an, als hätten wir keinen Einfluss mehr auf das, was kommt, und diese Ohnmacht führt dazu, dass wir uns vor der Zukunft zurückziehen. Wir erinnern uns an die Antike, als die Menschen glaubten, dass die Zukunft von den Launen der Götter abhing. Heute scheint es, als hätten wir diese Vorstellung wieder angenommen, nur dass es jetzt die „Götter“ der globalen Krisen sind, die unsere Zukunft bestimmen.

Die lähmende Wirkung negativer Prognosen

Unsere Zeit wird von negativen Prognosen dominiert, die uns in eine lähmende Schockstarre versetzen und unsere Fähigkeit, kreativ zu denken und zu handeln, stark einschränken. Anstatt mutige Visionen für die Zukunft zu entwickeln, konzentrieren wir uns darauf, das Schlimmste zu verhindern, was zu einem Gefühl der Ohnmacht führt. Die ständige Konfrontation mit akuten Krisen lässt es nahezu unmöglich erscheinen, an die Zukunft zu denken, da unser Gehirn nicht gleichzeitig eine Krise bewältigen und die Zukunft planen kann. Dieser Zustand hält uns in einem gefährlichen Kreislauf der reinen Problembewältigung gefangen.

Und nun? Perspektivwechsel!

Doch gerade in dieser scheinbar ausweglosen Situation liegt die Chance für einen radikalen Perspektivwechsel. Die Zukunft ist die einzige Zeit, die wir tatsächlich beeinflussen können. Die Vergangenheit ist vergangen, und die Gegenwart ist das, was sie ist. Aber die Zukunft ist formbar. Wenn wir uns in einer schwierigen Situation befinden, bedeutet das nicht, dass es morgen genauso sein muss. Und unerwartete Wendungen wird es immer geben – aber das bedeutet nicht, dass wir in Passivität verharren sollten, im Gegenteil!

Alte Rezepte bringen nix – Zeit für eine Zukunft mit Plan

Anstatt ständig Lösungen für die Probleme der Gegenwart in der Vergangenheit zu suchen, sollten wir den Mut finden, an der Zukunft zu arbeiten – mit Hoffnung und Zuversicht. Es geht nicht um naives Wunschdenken, sondern darum, die Vision einer besseren Zukunft zu entwickeln und die notwendigen Schritte zu unternehmen, um sie zu verwirklichen. Ein Beispiel: Wir wissen heute, dass Monokulturen von Fichtenwäldern keine gute Idee waren. Statt nur zu versuchen, das weitere Sterben dieser Bäume zu verhindern, sollten wir uns fragen, wie der Wald der Zukunft aussehen soll. Welche Voraussetzungen muss er erfüllen, damit Pflanzen, Tiere und Menschen auch in Zukunft harmonisch miteinander leben können?

Unternehmen, wacht auf: nicht labern, machen!

Dieser kreative Geist, dieser Drang, etwas Neues zu erschaffen, sollte besonders in Unternehmen wiederbelebt werden. Unternehmen hatten und haben schon immer eine Vorreiterrolle in der Gesellschaft. Unternehmer sind von Natur aus Macher – sie gehen Risiken ein, korrigieren und machen weiter. Anstatt darauf zu warten, dass die Politik die Probleme der Gegenwart löst, können und sollten Unternehmen aktiv werden. Ein Beispiel dafür sind Firmen, die sich nicht auf den Staat verlassen, sondern eigene Betreuungsplätze für Kinder schaffen, um die Rückkehr junger Mütter ins Berufsleben zu erleichtern. Solche Maßnahmen zeigen, dass wir nicht hilflos sind, sondern die Zukunft aktiv gestalten können. Und davon brauchen wir mehr.

Hoffnung ist die treibende Kraft

Ein Ziel, das die Verbesserung unseres Alltags verfolgt, ist nicht nur sinnstiftend für Unternehmer, sondern auch für ihre Mitarbeitenden. Hoffnung und eine klare Vision von der Zukunft können uns aus der Lähmung befreien und uns dazu inspirieren, gemeinsam an einer besseren Welt zu arbeiten. Es liegt an uns, den ersten Schritt zu machen und die Zukunft wieder als das zu begreifen, was sie ist – eine Chance, die wir ergreifen müssen.

Ben Schulz
Autor: Ben Schulz

Ben Schulz ist Sparringspartner für Geschäftsführer und Führungsteams in klein- und mittelständischen Unternehmen, wenn es um deren Strategie und Transformationsprozessen geht. Der Vorstand des Beratungshauses Ben Schulz & Partner AG legt den Schwerpunkt seiner Tätigkeit, gemeinsam mit seinem Team, auf die Schwerpunkte Unternehmensleitbildentwicklung, Kulturwandel, Führungskräfteentwicklung und strategischen Unternehmersparrings, bei denen es um die Steigerung von Perfomance geht.

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