Motivationskollaps und Leistungslethargie im Team
In vielen Teams gibt es immer wieder Mitarbeitende, die in ein Leistungsloch fallen. Wir alle kennen da ein oder zwei Kandidaten. Einige von ihnen gehen von selbst, werden entlassen oder können doch noch motiviert werden. Dies kostet uns jedoch Zeit und Nerven.
Aktuell scheint die Situation noch gravierender: Viele Führungskräfte sehen sich täglich mit einer generell demotivierten Belegschaft konfrontiert. Und die allgemeine Erschöpfung und Gereiztheit machen auch vor uns nicht halt.
Was jetzt wichtig ist? Verständnis für die aktuelle Lage unserer Mitarbeitenden zu haben. Aber Moment: Diese schwierigen Zeiten erfordern auch, dass wir unsere Ziele dabei nicht aus den Augen verlieren. Und um diese zu erreichen, brauchen wir leistungsfähige Mitarbeitende. Doch die Veränderung beginnt bei uns selbst – denn wir können niemanden zwingen, sich zu ändern. Einen Zauberspruch, der alle Mitarbeitenden gleichermaßen motiviert, gibt es nicht.
Das Unternehmen als Insel im Sturm
In schweren Zeiten sollten Unternehmen als Zufluchtsorte fungieren, wo das Chaos draußen keinen Einfluss hat. Hier können sich Mitarbeitende auf ihre Aufgaben und Ziele konzentrieren. Wir müssen ihnen klarmachen, dass es sich für sie lohnt, zur Arbeit zu kommen. Sie brauchen Chancen, ihre Leistung zu erbringen, um Zufriedenheit zu spüren. Und echte Zufriedenheit im Job entsteht nur durch Anstrengung und Erfolg.
Natürlich gibt es Aufgaben, die erledigt werden müssen, auch wenn sie keinen Spaß machen. Doch Mitarbeitende sollten nicht nur Routineaufgaben übernehmen. Menschen streben danach, gefordert zu werden und sich zu entwickeln. Überforderung durch Stress ist eine Sache, allerdings fühlen die meisten Mitarbeitenden sich eher unter- als überfordert. Sie wollen gebraucht werden, Sinn in ihrer Arbeit sehen und Anerkennung für ihre Leistungen erhalten. Es liegt an uns Führungskräften, ihre Stärken zu erkennen und sie dort einzusetzen, wo sie diese am besten einbringen können.
Der richtige Einsatz und das passende Maß an Lob entscheiden
Also: Betrachten Sie Ihr Team genau und versuchen Sie, jeden einzelnen Mitarbeitenden zu verstehen. Wer sieht Probleme als Herausforderung? Wer ist unterfordert, wer überfordert? Welche Stärken haben diese Personen und wo könnten sie vielleicht besser eingesetzt werden? Der Schlüssel liegt im Dialog: Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitenden und fragen Sie, was sie sich vorstellen könnten.
Lob wird oft als Allheilmittel gegen Demotivation angesehen. Doch zu viel Lob oder Lob an den falschen Stellen kann das Gegenteil bewirken. Mitarbeitende müssen sich Lob verdienen – es reicht nicht, einfach nur zur Arbeit zu erscheinen. Lob sollte nur bei herausragenden Leistungen ausgesprochen werden. Viel wichtiger sind der kontinuierliche Kontakt und das echte Interesse an den Tätigkeiten unserer Mitarbeitenden. So fühlen sie sich wertgeschätzt, auch ohne ständiges Lob.
Gemeinsam zu mehr Leistung
Es gibt keinen einfachen Weg aus dem Leistungsloch. Doch durch gezielte Maßnahmen, Verständnis und Dialog können wir unsere Teams wieder motivieren. Unternehmen sollten als stabile Zufluchtsorte fungieren, wo sich Mitarbeitende auf ihre Ziele konzentrieren können. Und durch die richtige Mischung aus Herausforderungen, Anerkennung und persönlichem Einsatz werden Sie gemeinsam wieder leistungsfähiger und erfolgreicher.