Wie formuliere ich Unternehmensziele?

Ziele und die Erreichung dieser: Ein Thema, das kaum noch einer hören kann. Aber „Der Ziellose erleidet sein Schicksal. Der Zielbewusste gestaltet es.“, sagte schon Kant. Übersetzt bedeutet das: Wenn ein Unternehmen kein Ziel hat, geht es bankrott. Aus die Maus, finito, Ende. Daher werde ich es nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, wie elementar die Formulierung von Unternehmenszielen ist und diese dann auch umzusetzen und erlebbar zu machen. Die sicherste Methode ist smart. Oder es anzugehen, wie es Antoine de Saint-Exupéry formuliert: „Wenn du ein Schiff bauen willst, beginne nicht damit, Holz zusammenzusuchen, Bretter zu schneiden und die Arbeit zu verteilen, sondern erwecke in den Herzen der Menschen die Sehnsucht nach dem großen und schönen Meer.“

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Beim Thema „Definieren von Unternehmenszielen“ erhält man immer mehr den Eindruck, dass es gar keine Unternehmensziele mehr gibt. Oder anders ausgedrückt: Viele trauen sich gerade in den letzten Jahren nicht mehr, Ziele ins Auge zu fassen. Gepaart scheint dies mit einer gewissen Lustlosigkeit bzw. Frustration einherzugehen, Entscheidungen zu fällen. Denn wer weiß, was der morgige Tag bringt… 
 

Entscheidungen, Entscheidungen und Entscheidungen

Mark Zuckerberg wurde in einem Artikel von einer Journalistin gefragt, warum er immer die gleichen langweiligen T-Shirts trage. Seine Antwort: „That's one decision less I have to make.“ Eine Entscheidung weniger bedeutet, eine Entscheidung frei zu haben für etwas anderes. Wenn man länger darüber nachdenkt, ist diese Aussage mehr als zeitgemäß. 

In den heutigen Zeiten muss man sich aufgrund der vielen hereinprasselnden Anforderungen die Frage nach dem eigenen Umgang mit Tempo und Zeit stellen. Der Mensch ist nur bis zu einem gewissen Grad belastbar. Und auch die Zahl der Entscheidungen, die wir tagtäglich fällen müssen, ist begrenzt. Sich hier seiner persönlichen Priorisierung bewusst zu werden, gehört zur Aufgabe von Unternehmern und Führungskräften. 

Der Unternehmer: Opfer oder Hoffnungsträger? 

Das betrifft auch das Thema der Unternehmensziele. Auch dies ist eine Haltungsfrage. Wenn ich die Grundhaltung habe, dass es mich Energie kostet, Ziele zu definieren, kann das nichts werden. Viele Unternehmer, insbesondere aus dem Mittelstand, fühlen sich in einer reagierenden Rolle gefangen. Immer wieder höre ich Aussagen wie: „Ja, wenn ich Gestalter wäre, könnte ich Ziele viel einfacher formulieren und dann geht mir das auch leicht von der Hand. Aber da ich jetzt erst mal reagieren, mein operatives Tagesgeschäft bewältigen und Ruhe in die Kiste bringen muss, habe ich keine Zeit dafür.“ 

Ich bin momentan auf einigen Veranstaltungen als Redner zu dem Thema „Zukunft braucht Hoffnungsträger für Unternehmen“ unterwegs. Grundtenor: Das Thema Ziele – Wie definieren wir diese für die Zukunft, wie kommen wir aus der reagierenden Rolle heraus, wie werden Unternehmer wieder Hoffnungsträger für die nächste Generation, für die Gesellschaft und für die Wirtschaft?

Und das Interessante ist: Ich erlebe immer sehr starkes Kopfnicken in den Reihen des Publikums und erhalte Aussagen wie: „Ja, das brauchen wir auf jeden Fall. Das war ein wichtiger Appell!“ Aber wie gelingt es, das wirklich umzusetzen? Die Erkenntnis ist der erste Schritt, aber ohne ins Tun zu kommen nichts anderes als Schall und Rauch. Mein Tipp für Schritt 2: Der unternehmerische Zielhafen. 

 

Der unternehmerische Zielhafen 

Ich verwende dieses Bild gerne im Sparring mit Inhabern und Unternehmern, indem ich sie auffordere: „Formulieren Sie mir doch mal bitte Ihren unternehmerischen Zielhafen. Also was wäre der Idealfall, in welchen Hafen Sie mit Ihrem Unternehmen, Ihrem Schiff einlaufen? Gibt es den denn schon? Von Hafen zu Hafen schippern, mit einzelnen Etappen, das kann jeder. Aber wo ist der Zielhafen und wie sieht dieser aus?“ Und an dieser Stelle erlebe ich dann sehr oft, wie schwer es den meisten fällt, dies formulieren zu können. Zu sehr fühlen sich Unternehmer und Führungskräfte auf hoher See Stürmen ausgesetzt, drohen, auf ein Riff aufzulaufen. 
 

In meinen Sparrings beginnen wir dann bei der Klärung der Ursache: „Wo siehst du dich als Unternehmer? Was sind deine Ziele in deiner Rolle als Inhaber?“ Und das muss dann auf die Organisation adaptiert werden.

Denn: Wenn ich mir als Inhaber über mein eigenes Lebenskonzeptziel, meinen persönlichen Zielhafen nicht bewusst bin, dafür keine Formulierung habe, dann übertrage ich diese Orientierungslosigkeit komplett in mein Unternehmen. 

Kenne ich hingegen meinen Zielhafen, tue ich mich deutlich leichter, auch die Ziele für mein Unternehmen zu definieren und die Etappen festzulegen, um diese zu erreichen. Und wie der Kapitän den Kompass immer im Blick haben muss, so sollte sich ein Unternehmer Matching Points setzen, an denen er schaut: Laufe ich noch auf Kurs oder mache ich gerade einen Nebenkriegsschauplatz auf? Oder bin ich schon auf einem völlig anderen Planeten unterwegs, weil ich nicht aufgepasst habe?

Kenne deinen Zielhafen und den Kurs dorthin. Dann kommt der Antrieb, die Motivation, der Schub ganz von allein.

Ben Schulz
Autor: Ben Schulz

Ben Schulz ist Sparringspartner für Geschäftsführer und Führungsteams in klein- und mittelständischen Unternehmen, wenn es um deren Strategie und Transformationsprozessen geht. Der Vorstand des Beratungshauses Ben Schulz & Partner AG legt den Schwerpunkt seiner Tätigkeit, gemeinsam mit seinem Team, auf die Schwerpunkte Unternehmensleitbildentwicklung, Kulturwandel, Führungskräfteentwicklung und strategischen Unternehmersparrings, bei denen es um die Steigerung von Perfomance geht.




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