Stabil bleiben, wenn alles wackelt
Selbstführung ist essenziell, um in unstabilen Zeiten sowohl gesund als auch fokussiert und handlungsfähig zu bleiben. Sie basiert auf vier zentralen Bereichen: kognitive Selbstführung , emotionale Selbstführung , Verhaltenssteuerung und Umfeldgestaltung sowie Vitalitätsmanagement. Diese vier Aspekte sollten gezielt in den Alltag integriert werden. Vielleicht kann ich Sie dabei mit folgenden Tipps unterstützen:
1. Kognitive Selbstführung : Reflektieren Sie Ihre Denkmuster
Alles beginnt in Ihrem Kopf. Ihre Gedanken bestimmen, wie Sie Probleme angehen, Entscheidungen treffen und Ziele formulieren. Doch jetzt mal ehrlich: Wann haben Sie sich zuletzt bewusst mit Ihren Denkmustern auseinandergesetzt?
Ein Beispiel: Setzen Sie Erreichungsziele, wie zum Beispiel „Ich möchte Arbeitsplätze zukunftsfähig machen“ oder Vermeidungsziele, wie etwa „Ich will verhindern, Arbeitsplätze abbauen zu müssen“? Der Unterschied mag klein erscheinen, aber er hat enorme Auswirkungen darauf, mit welcher Energie und Motivation Sie an Ihre Aufgaben herangehen.
Regelmäßige Reflexion ist hierbei unerlässlich.
Fragen Sie sich:
- Wie setze ich meine Ziele?
- Welche Denkmuster prägen meine Entscheidungen?
- Was hindert mich daran, neue Perspektiven einzunehmen?
2. Emotionale Selbstführung : der Umgang mit inneren Stürmen
Neben unseren Denkmustern beeinflussen auch unsere Emotionen unser tägliches Handeln. Sie sind mächtig – und unvermeidlich. Doch wie wir mit ihnen umgehen, liegt allein in unserer Hand. Ärger, Frust oder Freude wollen Ihnen etwas mitteilen. Die Frage ist: Hören Sie zu, oder reagieren Sie impulsiv?
Wütend sein bedeutet nicht, dass Sie herumbrüllen müssen. Emotionen sind weder gut noch schlecht; sie sind ein Signal, das verstanden werden will. Bei der emotionalen Selbstführung geht es darum, in herausfordernden Momenten die eigenen Emotionen ernst zu nehmen, ohne sich von ihnen vereinnahmen zu lassen. Mit einer guten Selbstführung gelingt es, trotz starker Emotionen handlungsfähig zu bleiben.
Stellen Sie sich regelmäßig folgende Fragen:
- Was hat die Emotion ausgelöst, die ich gerade erlebe?
- Wie beeinflusst sie mein Handeln und meine Arbeit?
- Wie kann ich meine Emotionen konstruktiv nutzen?
Nur wer seine Emotionen versteht und steuern kann, bleibt auch in turbulenten Zeiten fokussiert und handlungsfähig.
3. Verhaltenssteuerung und Umfeldgestaltung: Licht ins Dunkel bringen
Viele Verhaltensweisen und Routinen laufen unbewusst ab. Aber sind sie auch zielführend? Oder dienen sie nur der kurzfristigen Bewältigung von Stress?
Werfen Sie einen kritischen Blick auf Ihre Umgebung und Ihre Handlungsweisen:
- Unterstützt Ihre Umgebung Ihre Ziele, oder behindert sie diese?
- Welche Routinen helfen Ihnen wirklich weiter, und welche stehen Ihnen im Weg?
Seien Sie mutig und hinterfragen Sie Gewohnheiten, die sich eingeschlichen haben, und Ihr Umfeld aktiv. Das Ziel ist nicht, alles umzukrempeln, sondern bewusstere Entscheidungen zu treffen.
4. Vitalitätsmanagement: ein gesunder Körper für einen klaren Geist
Ein oft unterschätzter Bereich der Selbstführung ist die körperliche Gesundheit. Schlaf, Ernährung, Bewegung, Auszeiten – alles Faktoren, die direkt beeinflussen, wie leistungsfähig und klar Sie im Kopf sind.
Stellen Sie sich folgende Fragen:
- Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf, oder kürzen Sie an dieser Stelle immer wieder ab?
- Finden Sie in Ihrem Alltag bewusst Zeit für Erholung?
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die Ihrem Körper Energie gibt?
Ein klarer Geist lebt in einem gesunden Körper. Vitalitätsmanagement ist nicht nur Selfcare – es ist die Basis für langfristige Leistungsfähigkeit.
Kontrolle über äußere Umstände ist oft eine Illusion – aber wir können beeinflussen, wie wir auf das Unkontrollierbare reagieren. Die bewusste Entscheidung, wie wir mit Herausforderungen umgehen, ist der Schlüssel zu langfristigem Erfolg und echter Resilienz . Indem wir uns auf unseren eigenen Einflussbereich konzentrieren und unsere Reaktionen gezielt steuern, können wir nicht nur unsere Teams durch jede Krise führen, sondern auch neue Perspektiven schaffen. So wird der Druck der äußeren Umstände zur Chance, die Zukunft aktiv und erfolgreich zu gestalten.
Tägliche Reflexion – kleine Gewohnheiten, große Wirkung
Selbstführung beginnt im Kleinen. Eine tägliche Reflexion ist ein einfacher, aber enorm wirksamer Schritt. Am Ende des Tages können Sie sich fragen:
- Was lief gut, und warum?
- Was lief schlecht, und warum?
- Was kann ich morgen besser machen?
Setzen Sie noch einen drauf, indem Sie bewusst nach Dankbarkeit suchen: „Wofür bin ich heute wirklich dankbar?“ Dankbarkeit schafft Perspektive und kann helfen, auch in schwierigen Zeiten Positives zu sehen.
Als Führungskraft werden Sie gebraucht – von Ihren Mitarbeitenden, Ihrer Familie, Ihren Freunden. Selbstführung ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit, um stabil zu bleiben, wenn die Welt um Sie herum ins Wanken gerät.
Fakt ist: Die Show wird weitergehen – mit oder ohne Sie. Die ausschlaggebende Frage ist: Wie wollen Sie in diesem Stück auftreten? Starten Sie noch heute mit einem der vier Bereiche der Selbstführung . Wie bereits erwähnt – und das meine ich wirklich ernst: Ihr zukünftiges Ich wird es Ihnen danken.