Von welchen Botschaftern sind unsere Unternehmen geprägt?
Sehen wir genau hin, zeigt sich vielerorts ein düsteres Bild. Es dominieren Resignation, Unsicherheit und Zynismus. Gerade die Führungsebenen sind erschöpft, viele haben im Dauerkrisenmodus den Blick für Perspektiven verloren.
Was sendet das an die Teams? Wer als Führungskraft Unsicherheit und Orientierungslosigkeit ausstrahlt, kann kaum von Mitarbeitenden Engagement und Vertrauen erwarten. Damit setzen sich toxische Kreisläufe in Gang: unklare Kommunikation, fehlender Mut zu Entscheidungen, wachsendes Misstrauen.
Sind wir Botschafter der Hoffnung — oder der Angst? Diese Frage muss sich jede Führungskraft heute stellen. Denn die Wirkung im eigenen Verantwortungsbereich ist enorm.
Warum genau jetzt eine Wende nötig ist
Die Dauerkrise ist kein temporärer Zustand mehr. Transformation ist der neue Normalzustand. In dieser Realität haben wir keine Zeit mehr für Führungskräfte, die den alten Modus des Vermeidens und Verwalten pflegen.
Es braucht Mut, Klarheit und Zuversicht. Und es braucht Menschen, die genau diese Haltung glaubwürdig und sichtbar vorleben. Die eigene Haltung prägt unmittelbar die Kultur und damit die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.
Wenn wir heute Unternehmen führen wollen, die auch morgen noch Gestaltungsräume haben, dann müssen wir uns fragen: Welchen Geist stiften wir in der täglichen Führung?
Führung als entscheidender Kulturfaktor
Aktuelle Studien zeigen deutlich: Führungskräfte sind zu Hoffnungsträgern gefragt. Sie müssen die Fähigkeit entwickeln, trotz Unsicherheit Perspektive zu geben und Komplexität auszuhalten.
Dafür braucht es Selbstführung und emotionale Resilienz. Wer selbst im Panikmodus agiert, kann kein Orientierungspunkt für andere sein. Doch genau an dieser Stelle liegt heute eine große Lücke. Viele Führungskräfte haben ihre eigene Reflexion vernachlässigt. Sie stecken in der operativen Tretmühle und senden ungewollt Signale der Erschöpfung.
Schlussfolgerung: Haltung zeigen — oder gehen
Um es klar zu sagen: Wer als Führungskraft diesen Zusammenhang immer noch nicht verstanden hat, sollte seinen Platz frei machen. Wir können uns heute keine Führungskräfte leisten, die den Geist von Vermeidung, Zynismus und Misstrauen in ihre Organisation tragen. Was wir brauchen, sind Menschen, die:
- selbst klar und reflektiert führen,
- Perspektive entwickeln und vermitteln,
- Vertrauen aktiv fördern und damit ihre Teams stärken.
Denn nur so schaffen wir Organisationen, die in der Lage sind, im Zeitalter der Permakrise nicht nur zu überleben, sondern aktiv zu gestalten.
Pfingsten erinnert uns daran: Führung beginnt im Inneren. Wer Mut, Klarheit und Freude in sich trägt, kann andere dafür begeistern. Wer hingegen Angst, Zynismus und Vermeidung ausstrahlt, zerstört Vertrauen.
Es braucht eine neue Führungsmentalität. Jetzt. Denn nur mit einem klaren, kraftvollen Geist werden unsere Unternehmen die Herausforderungen der kommenden Jahre bestehen.