Praxisbeispiel: Im Gespräch mit Lars Eversmann zur Leitbildentwicklung von EVERSMANN – beratende Ingenieure
„Der Nutzen war enorm: Die Mitarbeitenden konnten sich intensiv mit dem Leitbild identifizieren. Dieser Workshop-Charakter war der effektivste Weg, um das Leitbild nachhaltig zu verankern.“ – Lars Eversmann
EVERSMANN beratende Ingenieure, ein mittelständisches Ingenieurbüro, erkannte die Notwendigkeit, ein klares Unternehmensleitbild zu entwickeln. Dabei unterstützte die Ben Schulz & Partner AG gerne mit ihrer Expertise. Das im Oktober 1969 gegründete mittelständische Ingenieurbüro versteht sich als Macher und Weggefährte im Bereich technischer Gebäudeausrüstung. „Gemeinsam stark“ prägt ihre Arbeit von der Beratung über die Planung bis zur Bauüberwachung. Im Gespräch mit uns reflektiert Geschäftsführer Lars Eversmann den Prozess der Leitbildentwicklung.
„Wie kam es bei Ihnen zu dem Entschluss, sich mit dem Thema Leitbild zu befassen?“
„Unser Wunsch nach einem Leitbild entstand aus der strategischen Überlegung, einen klaren Anker für unsere Identität zu schaffen – sowohl nach innen für unsere Mitarbeitenden als auch nach außen für Kunden und Partner. Oft standen wir vor der Frage: Wofür stehen die EVERSMANN – beratende Ingenieure eigentlich? Themen wie Stellenausschreibungen oder die Außendarstellung unserer Website brachten immer wieder den Bedarf an einer schriftlich festgelegten Basis auf, die wir als Grundlage nutzen können. Nach einigen Recherchen und Gesprächen mit Branchenkolleginnen und -kollegen wurde klar, dass uns ein externer, unkomplizierter Partner helfen könnte, ein authentisches und praxisnahes Leitbild zu entwickeln – maßgeschneidert auf die Bedürfnisse eines mittelständischen Ingenieurbüros wie unserem.“
„Was hat Sie dazu bewegt, externe Unterstützung hinzuzuziehen, anstatt das Leitbild intern zu entwickeln? Hätten Sie das nicht auch selbst umsetzen können?“
„Der Hauptgrund lag in unserem fehlenden Erfahrungshintergrund. Wir sind Techniker und Ingenieure und haben unsere Kernkompetenzen im Rechnen und Planen. Mit der Entwicklung eines Leitbildes, das auch strategische und organisatorische Aspekte umfasst, hatten wir bisher wenig Erfahrung. Zudem war ich als Geschäftsführer bereits mit vielen anderen Aufgaben ausgelastet, und im Team sah ich niemanden, der diese Aufgabe hätte übernehmen können. Ich war überzeugt, dass ein externer Berater uns nicht nur methodisch unterstützt, sondern auch neue Impulse einbringt, die intern so nicht entstehen würden. Allein ausprobieren kann man vieles, aber ich wollte sicherstellen, dass das Ergebnis effizient und zielgerichtet ist. Daher fiel die Entscheidung, diese Aufgabe in externe Hände zu geben.“
„So kam es also zu dem ersten Workshop auf der Halbinsel am Wasserfall mit Susanne Wagner, wo gemeinsam das Leitbild entwickelt wurde. Was hat sich dadurch für Sie verändert?“
„Das Leitbild hat für uns in vielen Situationen einen festen Bezugspunkt geschaffen. Es ist sichtbar in unserem Eingangsbereich präsent und weist Mitarbeitende, Gäste und Kunden direkt auf unsere fünf zentralen Werte hin. Diese Werte nutzen wir aktiv, zum Beispiel in Präsentationen für öffentliche Auftraggeber, wo sie positiv wahrgenommen werden, weil sie den menschlichen Aspekt unserer technischen Arbeit betonen. Auch in Personalgesprächen haben wir nun eine klare Basis, um gemeinsam mit den Mitarbeitenden zu reflektieren, wie sie unsere Werte – Ehrlichkeit, Respekt, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Empathie – in ihren Alltag integriert haben. Die grafische Ausarbeitung, die uns nach den Workshops zur Verfügung gestellt wurde, unterstützt diesen Ansatz, und die Mitarbeitenden haben das Leitbild verinnerlicht und in ihrer täglichen Arbeit verankert.“
„Es entstand also ein erstes Leitbild-Paper, mit dem man es hätte belassen können. Warum haben Sie sich dennoch entschieden, weiterzumachen und einen zweiten Workshop durchzuführen, bei dem die gesamte Belegschaft vor Ort war, anstatt das Projekt an diesem Punkt abzuschließen?“
„Mir war es wichtig, dass das Leitbild von allen Mitarbeitenden getragen wird und dafür noch einmal extern moderiert wurde. Durch die Auswahl einer kleinen Gruppe, die im Vorbereitungsworkshop beteiligt war und dann in den zweiten Workshop mit allen Mitarbeitenden eingebunden wurde, konnten wir ein stärkeres Engagement und mehr Commitment erreichen. Im Tagesgeschäft wäre das kaum machbar gewesen, und es wäre sehr zeitaufwendig gewesen, die Inhalte später jedem Einzelnen zu erklären. Das habe ich gemerkt, als ich zwei Mitarbeitenden, die nicht an den Workshops teilnehmen konnten, den Prozess nachträglich erklären musste – das war zeitintensiv und nicht so wirkungsvoll wie die direkte Teilnahme am Workshop.
Sicher war es für uns auch ein Aufwand, das gesamte Team für einen Tag freizustellen, aber der Nutzen war enorm: Die Mitarbeitenden konnten sich intensiv mit dem Leitbild identifizieren. Natürlich gab es Unterschiede in der Begeisterung, aber dieser Workshop-Charakter war der effektivste Weg, um das Leitbild nachhaltig zu verankern. Ich würde das anderen Unternehmen ebenfalls empfehlen – sich die Zeit zu nehmen und das Ganze außerhalb des Unternehmens durchzuführen. Die räumliche Distanz schafft einen freien Kopf und verhindert Ablenkungen. Die Entscheidung, den Workshop auf einem Schiff abzuhalten – also im Einklang mit unserer Vorstellung von uns selbst, wie die Mannschaft auf einem Schiff, „gemeinsam stark“ – passte perfekt, da das Bild des Teams auf einem gemeinsamen Weg zusätzlich die Verbundenheit stärkte. Das wurde auch bei der grafischen Gestaltung unseres Leitbildes transportiert, indem das Schiff ein wiederkehrendes Element darstellt.“
„Das Setting auf dem Schiff hat sicherlich dazu beigetragen, mögliche Widerstände zu reduzieren, da die Leute offen für Neues waren. Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Reaktion auf den Vorschlag hin, den Workshop mit der LEGO®Serious Play®-Methode durchzuführen?“
„Meine erste Reaktion auf den Vorschlag, LEGO® Serious Play® zu nutzen, war gemischt, da wir die Methode schon einmal in einem anderen Projekt eingesetzt hatten. Damals waren die Reaktionen im Team unterschiedlich – einige waren skeptisch und machten scherzhaft Bemerkungen über das ‚Spielen mit Lego‘. Ben Schulz hat die Methode jedoch sehr sorgfältig eingeführt und die Mitarbeitenden behutsam an das Konzept herangeführt. Er hat erklärt, wie LEGO® Serious Play® funktioniert und was es bewirken kann, was die anfängliche Skepsis im Team deutlich reduzierte. Durch seine klare Anleitung und die sensiblen Erklärungen konnte er eine Atmosphäre schaffen, in der alle bereit waren, sich darauf einzulassen und sich auch aktiv zu beteiligen.
Besonders die Verbindung von Hand-Auge-Koordination und haptischem Arbeiten half, auch die zurückhaltenderen Kolleginnen und Kollegen einzubeziehen. Jeder im Team wurde direkt angesprochen und hatte die Möglichkeit, seinen Beitrag zu leisten. Dies führte dazu, dass selbst die stilleren Mitarbeitenden sich eingebracht und ihre Gedanken geteilt haben. Niemand blieb außen vor, und es entstand ein spürbares Gemeinschaftsgefühl.Diese umfassende Einbindung und die positive Dynamik im Team waren für mich der besondere Wert dieser Methode, den Sie durch Ihre einfühlsame Moderation ermöglicht haben.“
„Welche Rückmeldungen haben Sie nach dem Workshop aus Ihrem Team erhalten?“
„An sich kamen die Methode und der Workshop sehr gut an und überzeugten. Lange nach dem eigentlichen Workshop wurde noch über die Inhalte gesprochen. Die häufigste Rückmeldung aus dem Team war die Frage, wie wir das Leitbild in den Alltag integrieren und die Werte tatsächlich leben können. Einige Mitarbeitende wollten sicherstellen, dass das Leitbild nicht nur als Impuls oder ‚Schaubild an der Wand‘ bleibt, sondern wirklich gelebt wird. Diese Rückmeldung war wertvoll, da sie unserem ursprünglichen Ziel entsprach: Ein authentisches Leitbild zu schaffen, das in der täglichen Arbeit sichtbar und spürbar wird. Wir haben daher darauf geachtet, das Leitbild an vielen Stellen aktiv einzubauen, sodass es fest im Arbeitsalltag verankert ist.“
„Wenn Sie an die Zeit seit dem Workshop auf dem Schiff zurückdenken – gab es eine konkrete charakteristische Situation, in der Mitarbeitende die Werte aktiv angesprochen oder angewendet haben?“
„Ja, die Wertebegriffe tauchen in unseren Gesprächen immer wieder auf. Ein Beispiel ist unser Backoffice, wo zwei Mitarbeiterinnen eng zusammenarbeiten und sich gut abstimmen müssen. In einem Gespräch hat eine der beiden die andere darauf hingewiesen, dass sie auf Augenhöhe kommunizieren und rechtzeitig informieren sollte, um den Informationsfluss sicherzustellen. Das hat viel mit unserem Wert Respekt zu tun, durch den wir uns auf Augenhöhe begegnen wollen. Auch das Thema Empathie ist sehr präsent, was ja ein weiterer unserer Kernwerte ist. Ich selbst denke oft darüber nach, wie ich nicht nur als Chef, sondern auch auf menschlicher Ebene in besonderen Situationen reagieren kann. Diese Werte fließen also in unseren Alltag ein und prägen unser Miteinander.“
„Wenn Sie den Kick-off-Workshop mit LEGO® in einem Satz zusammenfassen müssten – was hat ihn für Sie so besonders gemacht?“
„Das Besondere am Kick-off-Workshop war das aktive Mitwirken des gesamten Teams. Jeder konnte seine Gedanken einbringen, und niemand blieb außen vor. Die Mitarbeitenden lernten sich untereinander in neuen Rollen kennen, besonders da wir unterschiedliche technische Schwerpunkte und zwei Standorte haben. Einprägsam war auch das greifbare Ergebnis: Die plastisch ausgearbeiteten Werte, die das Team selbst vorgestellt hat, waren sehr eindrucksvoll. Dank der Videos, die uns zur Verfügung stehen, können wir diese Erinnerungen lebendig halten und das Leitbild immer wieder in den Alltag einbinden – eine Regelmäßigkeit, die für uns wichtig ist, um das Leitbild lebendig zu halten.“
„Wie haben Sie uns als Ben Schulz & Partner und die Zusammenarbeit insgesamt bei alldem erlebt?“
„Ich habe Sie als wunderbare Erklärer und engagierte Begleiter erlebt, die uns auf diesem neuen Weg hervorragend unterstützt haben. Sie haben uns nicht nur gezeigt, wie man ein Leitbild entwickelt, sondern auch, wie man strukturiert und methodisch vorgeht – angefangen bei der Filterung und Auswahl von Werten bis hin zur Reduzierung auf das Wesentliche. Ohne Ihre Anleitung hätten wir das in dieser Form nicht geschafft. Ihre empathische und sympathische Art hat uns dabei geholfen, authentisch zu bleiben, ohne uns zu verstellen oder in ‚Beratersprache‘ zu verfallen.
Besonders beeindruckt hat mich, dass es während des gesamten Prozesses keine Konflikte gab. Sie haben uns zu der Erkenntnis geführt, dass unser Wertekanon bereits eine solide Grundlage hatte. Das war eine wertvolle Bestätigung und Motivation, diesen Wertekanon ins gesamte Team zu tragen und gemeinsam weiterzuentwickeln.“
Das Wichtigste in Kürze
Firma:
EVERSMANN – beratende Ingenieure, 35 Mitarbeitende, mittelständisches Ingenieurbüro
Ausgangssituation:
Das Bedürfnis, eine klare Basis für die Außenwirkung und die interne Kultur zu schaffen, da das Thema wiederholt aufkam, jedoch kein verbildlichtes oder verschriftlichtes Leitbild vorlag.
Lösungsansatz:
Prozess zur Leitbildentwicklung
Einsatz von LEGO® Serious Play in der Implementierungsphase
Ergebnis:
Die Leitbild-Workshops führten zu einem Leitbild mit fünf zentralen Werten, die als Orientierung für das tägliche Miteinander dienen, und der Erkenntnis, dass dazu bereits von Anbeginn viel Einvernehmen im Team bestand. Diese Werte sind nicht nur sichtbar im Büro und in Präsentationen für Kunden, sondern werden aktiv in Feedbackgesprächen und der internen Kommunikation gelebt.
Erfolgsfaktoren:
Die aktive Einbindung des gesamten Teams, die klare Sichtbarkeit und tägliche Verankerung der Werte im Arbeitsalltag sowie die Förderung eines authentischen und verbindlichen Miteinanders.
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Für ein starkes Wir-Gefühl und eine nachhaltige Neuausrichtung.
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Wir entwickeln mit Ihnen in nur 2 Workshoptagen ein prägnantes Leitbild, das den Kern Ihrer Organisation aufgreift und Ihre Vision für die Zukunft widerspiegelt. Gemeinsam mit Ihrem Core Team schaffen wir Klarheit und neue Orientierung. Kreativ und zielgerichtet erarbeiten wir die Grundlage für ein starkes Wir-Gefühl und ein neues Verständnis dafür, wohin sich Ihre Organisation entwickeln wird.
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Für eine Zukunft, die Ihrem Leitbild entspricht.